Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz: JB
GRDrs 495/2020
Stuttgart,
07/27/2020



Freie Fahrt für Schülergruppen - Verlängerung Pilotversuch



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich29.07.2020



Beschlußantrag:

1. Von dem coronabedingten Abbruch des Pilotversuches wird Kenntnis genommen.

2. Der Pilotversuch „Freie Fahrt für Schülergruppen“ an 9 Stuttgarter Grundschulen und einer Grundschule in freier Trägerschaft wird aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Schuljahr 2020/2021 nicht fortgesetzt. Die Wiederaufnahme des Pilotversuches wird im Juni 2021 für das Schuljahr 2021/2022 neu geprüft.



Begründung:


Mit der GRDrs 1104/2018 wurde die Verwaltung beauftragt, im Rahmen eines Pilotversuchs zu prüfen, welche Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Einführung der „Freien Fahrt für Schülergruppen“ erforderlich sind.

Pilotversuch
Mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 ist ein Pilotversuch an 9 Stuttgarter Grundschulen und einer Grundschule in freier Trägerschaft gestartet. Ziel ist, die notwendigen Daten für einen flächendeckenden Ausbau im Laufe des Schuljahres 2019/2020 zu erheben. Die Kosten für den Pilotversuch wurden auf ca. 30.000 Euro geschätzt. Dieser bezieht sich ausschließlich auf Fahrten innerhalb des Stadtgebiets Stuttgart.

Aufgrund der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Verbots von Schulausflügen hat der Pilotversuch vorzeitig im März 2020 geendet. Es fehlen somit Erkenntnisse zu den Kosten der ausflugstarken Monate Mai bis Juli.


Abrechnungsverfahren für den Pilotversuch mit der SSB
Die Ausgabe von Fahrberechtigungen für die Schülergruppen des Pilotversuchs erfolgt über das Firmenkundenportal der Stuttgarter Straßenbahnen. Hierbei handelt es sich um eine Onlinevertriebslösung, die es den Schulen ermöglicht, VVS-Tickets zum Selbst-Ausdrucken (PrintTickets) oder Handy Tickets (SSB App) zu kaufen. Im SSB-Firmenkundenportal wurde von VVS und SSB ein spezielles Ticketsortiment für Schülergruppenfahrten bereitgestellt.

Um den Aufwand möglichst gering zu halten, erfolgt die Beschaffung der Fahrkarten direkt durch die Lehrkräfte. Die zum Kauf berechtigten Personen haben jeweils einen persönlichen Account beim SSB-Firmenkundenportal erhalten, um die Fahrscheine direkt zu erwerben. Die entsprechenden Tickets können bereits mehrere Tage vor einem Ausflug gekauft werden.
Die Verwaltung der Accounts und damit auch die Kontrolle über die Portalzugänge der Lehrer obliegt den jeweiligen Schulen. Die getätigten Käufe sind über das Onlineportal nachvollziehbar und transparent auswertbar.

Kosten für den Pilotversuch
Die über diese Accounts erworben Fahrscheine sind anschließend von der SSB monatlich der Stadt in Rechnung gestellt worden. Hierfür hat die SSB ihr Abrechnungssystem angepasst, damit eine Gesamtrechnung über alle Schulen gestellt werden kann und die Begleichung der Rechnung durch das Schulverwaltungsamt vereinfacht wird. Die Kosten belaufen sich bislang für die Fahrten von September 2019 bis März 2020 auf rd. 13.000 Euro.

Rückmeldung der Schulen
Der Online-Ticketkauf ist von den teilnehmenden Pilotschulen rege genutzt worden. Zwischen September 2019 und März 2020 wurden im Durchschnitt je Monat Tickets für ca. 1.000 Schüler gekauft. Das Angebot der SSB wurde von den Lehrkräften gut angenommen. Dies bestätigen die positiven Rückmeldungen, die die SSB und das Schulverwaltungsamt erhalten haben. Insbesondere der einfache Kaufvorgang wurde gelobt sowie die Tatsache, dass die Lehrkräfte vor den Ausflügen kein Geld mehr einsammeln müssen und somit auch der zeitaufwändige Fahrscheinkauf im Vorfeld am Automaten bzw. beim Busfahrer entfällt.

Die befragten Schulen äußern sich durchweg positiv zu diesem Pilotversuch und sprechen sich für eine Ausweitung des Verfahrens auf alle Stuttgarter Grundschulen aus.

Abrechnung von BuT-berechtigten Schüler*innen
Eine weitere Erkenntnis des Pilotversuchs ist, dass die von den Schulen zu führenden Listen bezüglich der Teilnahme von BuT Schüler*innen unvollständig geführt wurden. Bei einer Verlängerung des Pilotprojektes werden alle teilnehmenden Schulen aufgefordert, diese gewissenhaft zu führen. In diesem Zusammenhang ist von der Verwaltung zu klären, wie die Abrechnung zwischen Jobcenter und Schulverwaltungsamt erfolgen soll.


Weiteres Vorgehen
Über das Jahr verteilt, fällt der Bedarf an Fahrkarten für Schülergruppen für Ausflüge sehr unterschiedlich aus. Da sich somit die Kosten unterschiedlich auf die einzelnen Monate verteilen und aufgrund der Corona-Pandemie keine Daten für die ausflugsstarken Monate Mai bis Juli vorliegen, kann auf der Basis der bisher vorliegenden Daten keine Evaluation durchgeführt werden.
Auch für das kommende Schuljahr kann nicht damit gerechnet werden, dass Ausflüge im normalen Umfang durchgeführt werden.
Die Verwaltung empfiehlt daher den Pilotversuch ein Jahr auszusetzen und im Juni 2021 über die Wiederaufnahme des Pilotversuches zu entscheiden.


Finanzielle Auswirkungen

Im Schuljahr 2020/2021 fallen keine Kosten für den Pilotversuch an.



Beteiligte Stellen

Referat WFB




Isabel Fezer
Bürgermeisterin


Anlagen

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