Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 518/2009
Stuttgart,
07/06/2009


"Schule online" - Sicherung des Stands der IT-Technik an Stuttgarter Schulen



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich22.07.2009

Bericht:


1. Darstellung der gegebenen Situation

Stand der Unterrichts-IT an Stuttgarter Schulen

In den Jahren 1998, 2000 und 2001 wurden die Programme „Schule online 1, 2 und 3“ zur Weiterentwicklung der Schul-IT beschlossen. Im Zuge dieser Beschlüsse wurden Mittel für die EDV-Ausstattung und Betreuung in 118 weiterbildenden Schulen und Sonderschulen in den Haushalt eingestellt. Für die beruflichen Schulen wurde ein Abschreibungszeitraum von 4 Jahren, bei den allgemeinbildenden und Sonderschulen von 5 Jahren beschlossen. Nach diesen Zeiträumen soll die EDV-Ausstattung erneuert werden.

Für die Computerausstattung von Grundschulen stehen keine Mittel bereit. Bisher wurden zum Teil abgeschriebene Computer aus beruflichen Schulen aufbereitet, sodass sie noch einige Jahre in Grundschulen eingesetzt werden konnten.

In den letzten Jahren wurde die neue it.schule stuttgart gebaut und mit Hard- und Software ausgestattet. Für neu geschaffene Unterrichtsräume in der Leobener Str. 83 wurde für die Gewerbliche Schule für Farbe und Gestaltung und die Gew. Schule für Holztechnik ebenfalls Hard- und Software beschafft. Darüber hinaus wurden Im Rahmen der Förderprogramme IZBB und CdB einige Schulen mit zusätzlichen PCs ausgestattet.

Mit den Beschlüssen zu diesen Vorhaben wurden jedoch nicht die Mittel für die Wiederbeschaffung der EDV-Ausstattungen nach der Abschreibung in den zukünftigen Haushaltsjahren bereitgestellt. Um den Schulen auch zukünftig sinnvolles Arbeiten mit den Computern zu ermöglichen, sollten diese nach spätestens vier bzw. fünf Jahren ausgetauscht werden.


Stand der Vernetzungen und der Internetanschlüsse:

Stuttgart verfügt über ein leistungsstarkes Stadtnetz für die Schulen (SWISS). Die Anbindungen der Schulen erfolgen mit Übertragungsraten von 2 Mbit/s (Kupferkabel) bis zu 1 Gbit/s (Glasfaserkabel). Bisher sind 97 Schulen an dieses Netz angebunden, 44 davon mit Breitband-Glasfaserkabel. Die übrigen Schulen arbeiten lediglich mit T-DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom (1-6 Mbit/s). Ziel ist es, möglichst viele Schulen an das SWISS-Netz anzubinden.

Die Vernetzungen innerhalb der Schulgebäude beschränken sich überwiegend auf die Computerfachräume. Teilweise konnten angrenzende Klassenzimmer und naturwissenschaftliche Fachräume angebunden werden. Es liegen zahlreiche Anträge von Schulen vor, weitere Räume ans Netz zu bringen.

Die Netze werden immer intensiver genutzt, allerdings stehen keine Haushaltsmittel für den Unterhalt und für laufend notwendige Updates zur Verfügung.


2. Finanzbedarf zur Aufrechterhaltung des bisherigen Stands der IT-Ausstattung und der Netze der Schulen


Wiederbeschaffung abgeschriebener Hard- und Software für die it.schule stuttgart

Am 13.5.2004 hat der Gemeinderat einstimmig die Einrichtung einer neuen Schule für Informationstechnik (jetzt: it.schule stuttgart) beschlossen (GRDrs. 260/2004).

Im Rahmen der Gesamtkosten des Projektes in Höhe von rd. 35 Mio. € wurde die Schule zwischen 2006 und 2008 mit Hard- und Software im Wert von 1,95 Mio. € ausgestattet.

Die Verwaltung hatte in der o.g. GRDrs. 260/2006 auf künftigen Finanzbedarf zur Refinanzierung hingewiesen: „Ohne Berücksichtigung von Kostensteigerungen sollte daher aus heutiger Sicht der Haushaltsansatz im Rahmen des Programms „Schule online“ vom Haushalt 2007 an um einen Betrag in Höhe von 487.500 € (= ein Viertel von 1.950.000 €) erhöht werden.“ (s. S. 4). Diese Mittel sind jedoch nicht eingestellt worden.

Im Rahmen des diesjährigen Budgetgesprächs wurden durch die Finanzverwaltung die nachstehenden Anträge auf Bereitstellung notwendiger Haushaltsmittel in die Wunschliste verwiesen.

Gemäß § 48 des Schulgesetzes für Baden Württemberg gehört die Bereitstellung der für die Schule erforderlichen Einrichtungen und Gegenstände zu den Pflichtaufgaben des Schulträgers. Die Erneuerung abgeschriebener Hard- und Software muss daher im Budget des Schulverwaltungsamts berücksichtigt werden.

Die it.schule stuttgart beschult ausschließlich IT- und Medienberufe. Die Ausstattung mit Computern hat hier besondere Priorität, da diese nicht nur Unterrichtswerkzeuge, sondern Unterrichtsgegenstand sind. Jeder Schüler arbeitet ständig mit dem PC. Ein „Veralten“ der Ausstattung gefährdet die Ausbildungsqualität und damit den Schulstandort. Die Arbeitsgeräte der Schülerinnen und Schüler an der Schule wären nicht auf dem technischen Stand der Ausbildungsbetriebe und der künftigen Arbeitgeber. Dies würde sich negativ auf die Berufschancen der Absolventen auswirken.

Bei einem Abschreibungszeitraum von 4 Jahren sollten für die Refinanzierung der in den Jahren 2006 und 2007 beschafften EDV-Ausstattung in den Folgejahren Finanzmittel in Höhe von 1,955 Mio. Euro bereitgestellt werden:

Haushaltsjahr 2010:
80.000 €
Haushaltsjahr 2011:
750.000 €
Haushaltsjahr 2012:
1.125.000 €

Um künftig die Wiederbeschaffung der Hard- und Software im Haushalt laufend sicherzustellen, wäre ab dem Jahr 2013 der Haushaltsansatz für EDV-Ausstattung Unterricht (bisher Gruppierungsziffer 9357) um 487.500 € zu erhöhen.


Wiederbeschaffung von Hard- und Software für die Außenstelle Leobener Str. 83 der Gewerblichen Schulen für Farbe und Gestaltung sowie Holztechnik

Der Gemeinderat hat zur Deckung des Fehlbedarfs an Unterrichtsräumen an den beiden gewerblichen Schulen den Kauf und Umbau des oben genannten Objekts beschlossen (GRDrs 503/2003). Im Zuge dessen wurden in der Außenstelle auch gemäß Raumprogramm des Landes bisher fehlende Computerräume eingerichtet. Bei Bezug des Gebäudes im Jahr 2006 wurden diese Räume mit Hard- und Software ausgestattet.

Um die Hard- und Software für beide Schulen nach vier Jahren ersetzen zu können, muss der Haushaltsansatz ab dem Jahr 2010 fortlaufend um den Betrag von 35.100 Euro erhöht werden.


IZBB und CdB-Maßnahmen

Im Rahmen der vom Bund geförderten Programme IZBB (Investition Zukunft berufliche Bildung) und CdB (Chancen durch Bildung) haben im Jahr 2005 insgesamt sieben Schulen und im Jahr 2006 zwei Schulen PCs nebst Peripherie, Zubehör und Software erhalten. Um die Schulen nach dem Abschreibungszeitraum von 5 Jahren mit neuer Hard- und Software ausstatten zu können, würden folgende zusätzlichen Mittel in den jeweiligen Haushaltsjahren benötigt:

Haushaltsjahr 2010:
45.000 €
Haushaltsjahr 2011:
20.000 €


Laufend notwendige Netzwerkupdates

Um die Funktionsfähigkeit der pädagogischen IT-Infrastruktur an den Schulen zu erhalten, ist es im Laufe der Jahre notwendig, passive und aktive Netzwerkkomponenten (Verteilerschränke, Switches, Router etc.) auszutauschen, sowie teilweise alte Verkabelungen zu erneuern oder zu erweitern.

Um den stark gestiegenen Erfordernissen der Internetnutzung für Unterricht und Recherche gerecht zu werden, müssen weitere Schulen an das im Ausbau befindliche Glasfaser-Breitbandnetz der Landeshauptstadt Stuttgart (SWISS) angeschlossen werden.

Darüber hinaus sollen bei laufenden Sanierungsmaßnahmen Synergien zum Anschluss weiterer Unterrichts- und Fachräume an das Netz genutzt werden.

Die genannten Maßnahmen sind als Investitionsschutz für bereits getätigte Investitionen in IT-Ausstattung und IT-Infrastruktur zu betrachten.

Für diese laufend notwendigen Netzwerkupdates und bauliche Begleitmaßnahmen wären ab dem Jahr 2010 fortlaufend ein Betrag von 350.000 Euro einzustellen.


Finanzielle Auswirkungen (Gesamtdarstellung)


Zusätzlicher Finanzbedarf im Rahmen des Programms „Schule online“ 2010 – 2011:
Vorhaben2010201120122013
It.schule80.000 €750.000 €1.125.000 €487.500 € ff.
Gew. Schule für Farbe und Gestaltung und Holztechnik35.100 €35.100 €35.100 €35.100 € ff.
IZBB/CdB45.000 €20.000 €42.000 €76.000 €
Netzwerkupdates350.000 €350.000 €350.000 €350.000 € ff.


Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat Kenntnis von dieser Mitteilungsvorlage genommen. Haushaltsrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der HH-Planberatungen erfolgen.






Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin





keine



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