Ziele des städtebaulichen Entwurfs: Im Teilgebiet C1 soll ein Stadtviertel entstehen, in dem Wohnen, Arbeiten und Produktion eng miteinander verwoben sind. Das neue Quartier soll die vorhandene Struktur des Nordbahnhofviertels stadträumlich wie funktional ergänzen und neue Impulse setzen. Das Teilgebiet C1 ist im Wettbewerbsergebnis / B-Planverfahren als gemischt genutzte Fläche dargestellt. Es sollen belebte Erdgeschosszonen mit öffentlichem und halböffentlichem Charakter mit vielfältiger Nutzungsmischung aus Gastronomie und Nahversorgungsangeboten sowie Werkstätten ermöglicht werden. Die Wagenhallen mit dem vorgelagerten Platz bilden das Zentrum. Der Platz bietet eine hohe Flexibilität im Hinblick auf Veran- staltungen, Kunst, Aufführungen, Improvisation, Kultur und Soziales. Im Quartier soll das Thema der bespielbaren Stadt umgesetzt werden. Dies beinhaltet eine konsequente Vernetzung und Entwicklung von öffentlichen Spielräumen und Spielwegen innerhalb des gesamten Quartiers sowie die Schaffung von zwei öffentlichen Spielplätzen. Eine bespielbare Stadt schafft vielfältige Formen der Begegnung, Bewegung, Gestaltung sowie Mitwirkung. Darüber hinaus sind im Quartier unterschiedliche öffentliche Grün- und Freiräume vorgesehen, welche vor allem die Bildung von Nachbarschaften und Gemeinschaft fördern sollen. Die jeweiligen Baufelder orientieren sich um innere Grün- und Freiflächen, welche Raum für Erholung, Aufenthalt und gemeinschaftliche Nutzungen (öffentliche Spiel- und Bewegungsbereiche, urbanes Gärtnern, etc.) ermöglichen sollen. Multifunktionale Freiflächen direkt am Gebäude, die sogenannten „Aurazonen“, dienen der Verzahnung von Außen- und Innenräumen als niederschwellige Aneignungsflächen für und zur Förderung des sozialen Miteinanders.
Im Süden - angrenzend zum Pragfriedhof - werden die bereits vorhandene Kleingartenanlage Prag e. V. erhalten und in Teilen neu geordnet. Direkt angrenzend befinden sich die Flächen, die den Akteuren des Stadtackers als neue Gemeinschaftsfläche für Urbanes Gärtnern zur Verfügung stehen werden. Planungsaufgabe Freiraumplanung C1 Die Freiraumplanung im C1 Gebiet beinhaltet die Freiflächengestaltung der in den Anlagen dargestellten Teilprojekte, die Ausarbeitung von übergeordneten Konzepten, welche im gesamten Plangebiet angewendet werden sowie die Ausarbeitung von Empfehlungen für die Gestaltung privater Bereiche. Bei den Freiraumprojekten, die als Teilprojekte entsprechend dem Baufortschritt im Gebiet umgesetzt werden, handelt es sich um zwei öffentliche Spielplätze und Aufenthaltsbereiche in wohnungsnahen öffentlichen Grünflächen, die Außenanlagen öffentlicher Gebäude sowie die Geländegestaltung der Flächen, die zukünftig dem urbanen Gärtnern dienen sollen. Das Planungsbüro wird mittels eines zweistufigen Vergabeverfahren mit Ideenteil ermittelt. Im Verfahren werden neben wirtschaftlichen Faktoren vor allem Kompetenzen in Projektorganisation und Gestaltung sowie projektspezifische Kompetenzen (wie z.B. Wassermanagement und Spielraumgestaltung) abgefragt. Die Beauftragung der Planungsleistungen erfolgt als Stufenbeauftragung. Im Rahmen dieser Stufenbeauftragung werden bei den Teilprojekten für Freianlagen erst die Leistungsphasen bis zum Entwurf eingefordert. Nach Fertigstellung des Entwurfs sollen weitere Planungsleistungen sukzessive entsprechend dem Baufortschritt abgerufen werden. Das Gremium stimmt zu, dass die stufenweise Beauftragung für die Planungsleistungen ab Leistungsphase 4 im Rahmen des Baubeschlusses erfolgt. Die Betreuung bis zum Entwurf (Leistungsphase 3) liegt federführend bei Amt 61, mit der Genehmigungsplanung (Leistungsphase 4) geht die Aufsicht an das Amt 67 über. Der Planungsfortschritt steht in direkter Abhängigkeit mit der Herstellung der Erschließungs- und Infrastrukturanlagen sowie der Umsetzung der Baumaßnahmen im Baufeld Öko- und Sozialpioniere, des Interimsstandorts der Württembergischen Staatstheater Stuttgart (WST). Rahmenbedingungen/Voraussetzungen Rahmenplanung Die Planung erfolgt auf Grundlage des Ergebnisses des internationalen städtebaulichen Ideenwettbewerbs von asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur sowie des sich in der Erstellung befindlichen Rahmenplans (Beschluss geplant im 1. Quartal 2023). Bebauungsplanverfahren: Die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens wurde am 28. Juli 2020 im Aus- schuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) beschlossen. Die Auslegung wurde am 22. November 2022 im STA beschlossen und vom 9. Dezember 2022 bis zum 23. Januar 2023 durchgeführt. Ziel ist der möglichst zeitnahe Satzungsbeschluss. Planungsprozesse im C1-Gebiet Die Planung der Freiflächen als Ganzes sowie die Reihenfolge der Umsetzung Teilprojekte erfolgen in Abhängigkeit zu den parallel verlaufenden Planungsprozessen im C1-Gebiet. Akteursbeteiligung In Fortführung der Beteiligung (wie Stadtacker e.V., Kunstverein Wagenhallen e.V., Kleingarten Prag e.V., etc.) geht es um die Mitwirkung der Akteure sowie die Integration und Umsetzung der Ideen in die Freianlagenplanung. Projektbeteiligte Ämter Öffentliche Freiflächen: Amt 67, Verkehrsflächen: Amt 66 Private Grünanlagen und Sondernutzungsflächen: Amt 23 Zeitliche Umsetzung Zeitnahe Durchführung VGV-Verfahren nach Beschluss. Planung des Freiraums im C1-Gebiet parallel zur Erschließungsplanung ab Sommer 2023. Planung von Teilprojekten entsprechend Baufortschritt, Beginn der Umsetzung Teilprojekte voraussichtlich ab Frühjahr 2025. Finanzielle Auswirkungen Der Mittelbedarf in Höhe von 400.000 EUR brutto im Haushaltsjahr 2023 (siehe Beschlussziffern 3 bis 5) wird aus den innerhalb der Deckungsreserve für das Stadtquartier Rosenstein veranschlagten Mitteln überplanmäßig gedeckt. Der Mittelbedarf in Höhe von 205.000 EUR in den Haushaltsjahren 2024 und 2025 (siehe Beschlussziffern 3 und 4) wird bei der Planung des Budgets des THH 610 – Amt für Stadtplanung und Wohnen zum Doppelhaushalt 2024/2025 berücksichtigt. Die darüber hinaus benötigten Planungs- und Umsetzungsmittel ab der Leistungsphase 4 (Genehmigungsplanung) werden vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt zu den kommenden Doppelhaushalten angemeldet. Beteiligte Stellen Referat T Referat WFB Peter Pätzold Bürgermeister Anlagen Anlage 1 Lageplan mit Interimsspielstätte der WST vom 22. Juni 2022 Anlage 2 Lageplan C1 Gesamt vom 22. Juni 2022 Anlage 3 Kostenübersicht <Anlagen> zum Seitenanfang