Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz: JB
GRDrs 1022/2017
Stuttgart,
11/10/2017



Haushalt 2018/2019

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 20.11.2017



Schulcampus Degerloch -
Räumliche Weiterentwicklung Wilhelms-Gymnasium und Fritz-Leonhardt-Realschule


Beantwortung / Stellungnahme

Schulcampus Degerloch

Auf dem Schulcampus Degerloch befinden sich drei Schulen, das Wilhelms-Gymnasium, die Fritz-Leonhardt-Realschule und die Albschule. Der Verwaltungsvorschlag die Albschule mit der Filderschule am Standort der Filderschule zusammenzuführen wurde durch den Gemeinderat abgelehnt. Da nun alle drei Schulen am Schulcampus verbleiben, ist angesichts der Grundstücksverhältnisse eine ganzheitliche Betrachtung hinsichtlich der einzelnen Entwicklungsmöglichkeiten der jeweiligen Schule notwendig. So könnten Synergien entwickelt werden, welche die Bedarfe der einzelnen Schulen ausgleichen und gleichzeitig weitere Entwicklungsmöglichkeiten offerieren. Vorsorglich muss dabei auch die Einrichtung eines Ganztagsbetriebs an der Albschule und dessen räumliche Konsequenzen mitbedacht werden, auch wenn dies derzeit noch nicht konkret ansteht.

Von der regionalen Verkehrsplanung wird zudem derzeit die Fortführung der Stadtbahntrasse in Richtung Hoffeld erarbeitet. Diese Verkehrsführung mit Haltestelle zwischen dem Wilhelms-Gymnasium und der International School of Stuttgart wird auch das Schulgrundstück des Schulcampus tangieren und dementsprechend mögliche bauliche Lösungsansätze einschränken.

Vor diesem Hintergrund müssen campusorientierte Lösungskonzepte weiterentwicklelt werden.

Zu den o.g. Anträgen wird im Einzelnen wie folgt Stellung genommen:

Wilhelms-Gymnasium

Bezüglich des Stands der Planung zur anstehenden Sanierung wird auf die Beantwortung des Antrag Nr. 222/2017 der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 29. 09. 2017 verwiesen.

Wie dort ausgeführt, werden die anstehenden umfangreichen Sanierungsmaßnahmen beim Wilhelms-Gymnasium im Zeitraum der Durchführung eine Auslagerung von voraussichtlich 14 Klassen notwendig machen. Es ist auch Ziel der angelaufenen Planung, längerfristig zusätzliche Raumkapazitäten zu schaffen, welche zunächst während der Sanierungsmaßnahme für die Auslagerung von Klassen genutzt werden können. Angedacht ist, die naturwissenschaftlichen Räume in einem ersten Bauabschnitt in Modulbauweise zu schaffen. In der fortschreitenden Planung muss daher erst noch festgelegt werden, mit welchem Raumprogramm und vor allem wo auf dem Schulgrundstück ein solches Gebäude für die dauerhafte Nutzung erstellt werden kann. Bei diesem Stand ist es derzeit nicht möglich, konkrete Angaben zum notwendigen Bauumfang zu machen. Zudem ist zu gegebener Zeit unter Berücksichtigung der personellen Probleme beim Hochbauamt zu klären, wann das Vorhaben im laufenden, bis 2026 gestreckten Sanierungsprogramm zur Umsetzung kommen wird. Im Investitionsprogramm ist das Vorhaben nicht berücksichtigt.

Zur Frage der Kosten von Modulbauten hat das Hochbauamt beispielhaft eine Grobkostenschätzung anhand aktueller Projekte mit Berücksichtigung der standortspezifischen Anforderungen und der allgemeinen Baupreisentwicklung ermittelt:

Modulbau mit 2 Unterrichtseinheiten
800.000 Euro
Modulbau mit 4 Unterrichtseinheiten
1.500.000 Euro
Der Zeitraum von Planungsbeginn bis zur Fertigstellung der Modulbauten liegt aktuell bei ca. 39 bis 41 Monaten.


Fritz-Leonhardt-Realschule

Der Fritz-Leonhardt-Realschule stehen am Schulstandort (einschließlich der im Gebäude der Albschule genutzten Räume) grundsätzlich alle notwendigen Räume für eine Dreizügigkeit laut Modellraumprogramm des Landes zur Verfügung. Allerdings kann der Technikbereich nicht voll umfänglich genutzt werden, da der Maschinenraum nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

Aufgrund dieser Einschränkungen wurden bereits 2009 im Rahmen einer städtebaulichen Machbarkeitsuntersuchung Möglichkeiten der baulichen Verbesserung des Technikbereichs untersucht. Für die seinerzeit favorisierte Lösungsvariante der Machbarkeitsstudie wurden 2010 in einer Kostenschätzung Gesamtkosten in Höhe von 744.000 Euro ermittelt. Bei Fortschreibung der Kosten mit aktuellem Baupreisindex (08/2017) und aktuellen Nebenkostenansätzen ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von ca. 990.000 Euro.

Um die oben angesprochene eingeschränkte Nutzbarkeit des Maschinenraums der Fritz-Leonhardt-Realschule zumindest teilweise zu kompensieren und damit verbunden den Technikbereich besser nutzen zu können, hat das Schulverwaltungsamt der Schule Maßnahmen im vorhandenen Raumbestand vorgeschlagen. Der Vorschlag basiert auf einem Tausch und einer Zusammenlegung von Nutzungen innerhalb des Raumbestands. Dennoch könnte mittels dieser Maßnahmen die Situation im Technikbereich entspannt und eine Verbesserung der Unterrichtsqualität erreicht werden. Die Schule hat zunächst den Verwaltungsvorschlag abgelehnt. Die Verwaltung hält dieses Angebot weiterhin aufrecht und ist auch für Vorschläge von Seiten der Schule offen.

Im laufenden Schulinvestitionsprogramm, bei dem viele Vorhaben zeitlich verschoben werden müssen, kann bei dieser Sachlage diesem Vorhaben keine vorrangige Priorität eingeräumt werden.



Vorliegende Anträge/Anfragen

445/2017 der Bündnis 90/ DIE GRÜNEN- Gemeinderatsfraktion; 826/2017 der FDP




Isabel Fezer



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