Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz:
JB
GRDrs
168/2021
Stuttgart,
03/26/2021
Freiwilliges Soziales Jahr in Schulen mit Vorbereitungsklassen und Schulsozialarbeit
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Schulbeirat
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
13.04.2021
05.05.2021
Beschlußantrag:
1. Die Berichterstattung zum Projekt FSJ in Schulen mit VK und Schulsozialarbeit wird zur Kenntnis genommen.
2. Der Aufwand zur Umsetzung des Projekts im ersten Halbjahr 2022 wird aus dem laufenden Budget von JB-BIP im Teilergebnishauhalt 810 – Bürgermeisteramt, Amtsbereich 8107080 – Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, Kontengruppe 440 – Sonstige ordentliche Aufwendungen, gedeckt.
Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1
Berichterstattung
Projektbeschreibung
Das Projekt wird dieses Schuljahr im dritten Jahr in Folge erfolgreich an den Schulen und in Kooperation mit den Trägern der Schulsozialarbeit und dem Freiwilligenzentrum Caleidoskop des Caritasverbands für Stuttgart e.V. umgesetzt. Im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres leisten junge Erwachsene eine Unterstützung und Begleitung von neuzugewanderten Kinder und Jugendlichen in Vorbereitungsklassen im schulischen und außerschulischen Kontext.
Zentrale Inhalte des Freiwilligendienstes sind neben der Unterrichtsbegleitung von Schüler*innen in Vorbereitungsklassen die Begleitung und Lotsenfunktion in außerschulische Angebote (der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Mobilen Jugendarbeit, von Vereinen, Initiativen, Einrichtungen im Stadtteil etc.).
Ziele
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Eine rasche Integration und Teilhabe der Kinder und Jugendlichen in Vorbereitungsklassen.
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Der Zugang zu Bildungsangeboten über den schulischen Kontext hinaus frühzeitig ermöglichen.
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Freiwilliges Engagement junger Menschen unterstützen und gleichzeitig auf das interessante Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit, der Kinder- und Jugendarbeit und des Lehramts aufmerksam machen, um potenziellen Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Zentraler Erfolge des Projekts
Anhand einer ausführlichen Evaluation im Jahr 2019 sowie über die steten Rückmeldungen der Schulen und der teilnehmenden FSJler*innen in den verschiedenen Austauschrunden können bisher folgende positive Entwicklungen durch das Projekt festgehalten werden:
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Über die FSJler*innen kann eine Differenzierung im Unterricht erfolgen, die eine individuelle Förderung ermöglicht. Schulische Ausflüge und Projekte können mit Unterstützung der FSJler*innen besser umgesetzt werden und erfolgen deshalb häufiger.
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Positiv wirkt sich das FSJ im schulischen Kontext auf die Teilintegration der Schüler*innen aus, diese erfolgt unter Begleitung der FSJler*innen bedeutend früher.
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Die Partizipation der Schüler*innen an bestehenden Projekten und Nachmittagsangeboten erhöht sich durch die Begleitung des FSJs. Die FSJler*innen helfen den Kindern und Jugendlichen zudem räumliche Distanz, die unter Umständen aufgrund der Beschulung in anderen Schulgebäuden entsteht, zu überwinden und diese ins schulische Geschehen insgesamt mehr einzubinden.
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Durch Projektangebote, die über die FSJler*innen umgesetzt werden, wird der Austausch unter den Schüler*innen gefördert, so dass soziale Kontakte zur Schülerschaft über die Vorbereitungsklasse hinaus entstehen.
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Die FSJler*innen beurteilen das FSJ selbst aufgrund des persönlichen Mehrwertes sehr positiv. Als besonders motivierend äußern sie die deutlichen Lernfortschritte der Schüler*innen, die sie beobachten können und die sie über ihr Engagement unterstützen.
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Die FSJler‘*innen sind feste Bezugspersonen und Ansprechpersonen für die Kinder und Jugendlichen. Die Lehrkräfte wissen dies auch für die eigene Arbeit sehr zu schätzen. Positive Auswirkungen hat die besondere Qualität der Beziehungsarbeit unter anderem auch auf die Elternarbeit.
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Die Kooperation zwischen Lehrkräften und der Schulsozialarbeit wird über den regelmäßigen gemeinsamen Austausch und der gemeinsamen Anleitung des FSJs gestärkt.
Umsetzung im aktuellen Schuljahr 2020/2021
Anzahl der Vorbereitungsklassen in Stuttgart
Im Schuljahr 2020/21 sind stadtweit 51 Vorbereitungsklassen an insgesamt 39 Schulstandorten eingerichtet. Dabei verteilen sich die Klassen etwa hälftig auf die Grundschulen sowie auf die weiterführenden Schulen.
Teilnehmende Schulen und Träger der Schulsozialarbeit
Am Projekt nehmen insgesamt 10 Schulen sowie die jeweiligen Träger der Schulsozialarbeit über das gesamte Stadtgebiet teil. Im Projekt werden sowohl Schüler*innen in Vorbereitungsklassen an Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen über das FSJ begleitet.
Folgende Schulen mit Vorbereitungsklassen nehmen aktuell am Projekt teil:
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Ameisenbergschule (Stuttgart Ost)
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Bachschule (Feuerbach)
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Bismarckschule (Feuerbach)
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Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium (Bad Cannstatt)
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Hohensteinschule (Zuffenhausen)
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Martin-Luther-Grundschule (Bad Cannstatt)
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Pragschule (Stuttgart Nord)
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Rosensteinschule (Stuttgart Nord)
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Steinenbergschule (Hedelfingen)
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Wilhelmschule Untertürkheim
Folgende Träger der Schulsozialarbeit nehmen aktuell an den verschiedenen Schulstandorten mit Vorbereitungsklassen am Projekt teil:
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AWO Stuttgart
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Evangelische Gesellschaft Stuttgart (eva)
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Stuttgarter Jugendhausgesellschaft (stjg)
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Caritasverband für Stuttgart e.V.
Projektumsetzung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie
Über die Zeit der Schulschließungen und Teilöffnungen hinweg, haben die Schulen gemeinsam mit der Schulsozialarbeit, unter Einhaltung der Coronaregelungen, flexible Einsatzmöglichkeiten für das FSJ erarbeitet. Dabei zeigt sich unter den aktuell äußerst schwierigen Bedingungen einer gelingenden Integration umso mehr der besondere Mehrwert der FSJler*innen an den Schulen. Zwar sind die außerschulischen Aktivitäten stark eingeschränkt, aber dennoch ist eine Einzelbegleitung sowie die Ansprache an den Nachmittagen durch das sozialräumliche Konzept der Schulsozialarbeit weiterhin möglich, genauso eine Begleitung in festen und konstanten Kleingruppen.
Der Bericht vom Freiwilligenzentrum Caleidoskop des Caritasverbands für Stuttgart e.V. bietet weitere Einblicke in das Projekt
(s. Anlage)
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Finanzielle Auswirkungen
Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020/2021 wurde eine projekthafte Weiterführung des Projekts für zwei Schuljahre beschlossen. Die Mittel wurden in den beiden Haushaltsjahren bereitgestellt. Dies bedeutet, dass für die zweite Schuljahreshälfte 2021/2022 bislang keine Mittel vorgesehen wurden. Da ein FSJ immer über 12 Monate geplant ist, brauchen der Träger (Caleidoskop) und die Freiwilligen die Sicherheit, dass auch im Jahr 2022 das Projekt umgesetzt werden kann.
Sollte kein Beschluss im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2022/2023 zur weiteren Umsetzung des Projekts erfolgen, wird der Aufwand zur Umsetzung des Projekts im ersten Halbjahr 2022 aus dem laufenden Budget von JB-BIP im Teilergebnishaushalt 810 – Bürgermeisteramt, Amtsbereich 8107080 – Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, Kontengruppe 440 – Sonstige ordentliche Aufwendungen, gedeckt.
Beteiligte Stellen
Referat WFB hat mitgezeichnet.
Isabel Fezer
Bürgermeisterin
Anlagen
Anlage 1 Berichterstattung des Freiwilligenzentrums Caleidoskop im Rahmen der Projektbegleitung
<Anlagen>
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